Johann Grosse - Porträt
Johann Grosse, im Jahr 1634 in Leipzig geboren, war eine bemerkenswerte Persönlichkeit des 17. Jahrhunderts. Nach dem Verlust seines Vaters im Alter von vier Jahren, wurde er von seiner fürsorglichen Mutter aufgezogen und erhielt eine ausgezeichnete Bildung. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Jena und Leipzig änderten sich seine Pläne, als er 1664 zum Ratsherrn in Leipzig gewählt wurde. In dieser Position engagierte er sich aktiv in der Stadtverwaltung und setzte sich für das Wohl der Bürger ein.
Eine der aufregendsten Episoden seines Lebens war seine Zusammenarbeit mit Johann Friedrich Gleditsch bei der Veröffentlichung der ersten Jahrgänge der „Acta Eruditorum“, der ersten gelehrten Zeitschrift in Deutschland. In dieser Zeitschrift schrieb der berühmte Astronom Gottfried Kirch über Himmelserscheinungen. Johann Grosse lernte jedoch auch den einfachen Landmann Christoph Arnold kennen, der erstaunliche astronomische Beobachtungen machte, lange bevor sie von etablierten Sternwarten erkannt wurden. In Anerkennung seiner Leistungen wurde Christoph Arnold von den Ratsherren steuerfrei gestellt, erhielt eine großzügige Geldsumme und wurde von dem Maler Johann Heinrich von Ende porträtiert.
Johann Grosse’s Leben und seine Verbindung zu Christoph Arnold zeigen, dass selbst einfache Menschen erstaunliche Beiträge zur Wissenschaft leisten können, und dass Wissen und Entdeckungen auf unterschiedlichste Weisen gefördert werden können.
